Mein Hund frisst nicht: Hast du diese 9 Punkte überprüft? | people who kaer

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Mein Hund frisst nicht: 9 Schritte zur Ursachen-Forschung

Kaum zu glauben – dein sonst so fresslustiger Hund hat seine Vorliebe für Futter verloren? Eine sogenannte Inappetenz kann beim Hund wie beim Menschen ernsthafte Ursachen wie Erkrankungen oder Schmerzen haben. Dabei geht es nicht um eine vorübergehende Fressunlust. Denn wenn dein Hund einmal schlecht frisst, ist das zunächst kein Grund zur Sorge. 

Hält die Appetitlosigkeit jedoch länger an oder tritt häufiger auf, solltest du dich auf die Suche nach den Ursachen begeben. Psychischer Stress ist häufig der Grund für Appetitverlust, aber auch körperliche Beschwerden und erzieherische Ursachen können die Unlust am Fressen auslösen.

Im folgenden Beitrag findest du wichtige Informationen zur Inappetenz bei Hunden und eine Checkliste zur Ursachen-Forschung. 

Fressverhalten von Hunden

Ihre Abstammung vom Wolf macht es gesunden Hunden möglich, bis zu 25 Tage ohne Nahrung auszukommen. Schließlich war das Nahrungsangebot in freier Wildbahn nicht immer so umfangreich, wie es für Hunde heutzutage ausfällt. Denn die meisten Hundebesitzer möchten ihren Vierbeinern eine ausgewogene Ernährung bieten – eine wichtige Voraussetzung für ein langes und genussvolles Hundeleben.   

Fressverhalten und Appetit sind individuell und können je nach Lebensphase, Hunderasse, Alter und Aktivität variieren. Der eine Hund frisst eher wenig, der andere benötigt größere Futtermengen, um seinen täglichen Energiebedarf zu decken. 

Um die richtige Futtermenge für deinen Vierbeiner herauszufinden, kannst du dich an folgender Faustregel orientieren: Für gesunde, erwachsene Hunde gilt eine Futtermenge von 2,5 bis 3 Prozent des Körpergewichts als ideal. 

Angenommen, der Chihuahua wiegt 3 kg und der Labrador wiegt 30 kg. Hier siehst du 2 Beispielrechnungen:

Chihuahua:

Niedrigere Menge: 2,5% von 3 kg = 0,025 * 3 kg = 0,075 kg (75 Gramm)

Höhere Menge: 3% von 3 kg = 0,03 * 3 kg = 0,09 kg (90 Gramm)

Für den Chihuahua würde die empfohlene Futtermenge pro Tag also zwischen 75 Gramm und 90 Gramm liegen.

Labrador:

Niedrigere Menge: 2,5% von 30 kg = 0,025 * 30 kg = 0,75 kg (750 Gramm)

Höhere Menge: 3% von 30 kg = 0,03 * 30 kg = 0,9 kg (900 Gramm)

Für den Labrador würde die empfohlene Futtermenge pro Tag also zwischen 750 Gramm und 900 Gramm liegen.

Bei größerer Aktivität kann die Menge auch bis zu 5 Prozent betragen. Anders sieht es aus bei älteren Hunden. Sie benötigen in der Regel nur 2 Prozent ihres Körpergewichts an täglicher Nahrung. 

Wichtig ist, dass die Fütterung zu ähnlichen Tageszeiten stattfindet. Welpen und Hunden in der Pubertät solltest du mehrmals am Tag einen Napf mit Futter anbieten, erwachsene Hunde sind dagegen meist mit einer bis zwei Mahlzeiten pro Tag zufrieden. 

Eine artgerechte Ernährung für Hunde besteht vor allem aus hochwertigen Nährstoffen wie Proteinen (mageres Fleisch, Innereien, Fisch), Vitaminen (Gemüse, Obst, Kräuter) und ausreichend Wasser. Getreide ist zwar in manchen Futtermitteln enthalten, für die Gesundheit deines Hundes aber nicht unbedingt erforderlich.  

Du kannst deinen vierbeinigen Liebling zum Fressen animieren, indem du auf eine abwechslungsreiche Ernährung achtest. Tierärzte empfehlen daher, das Hundefutter hin und wieder zu wechseln. Damit vermeidest du außerdem eine zu starke Gewöhnung an eine bestimmte Futtersorte. 

Appetitlosigkeit beim Hund: Checkliste

Dein Hund frisst nicht – wie lange solltest du warten, bis du dem ungewöhnlichen Fressverhalten auf den Grund gehst? Grundsätzlich gilt: Wenn dein Vierbeiner mal einen Tag seine Mahlzeit stehen lässt oder nur wenig frisst und dieses Verhalten nur vorübergehend zeigt, kannst du ganz beruhigt sein. Denn bei Hunden ist es ähnlich wie bei Menschen – der Appetit kann variieren, ohne dass ernsthafte Gründe dahinterstecken. 

Eine andauernde Futterverweigerung kann jedoch auf diverse Probleme hinweisen. Wir haben für dich eine Checkliste zusammengestellt, um den Grund für die Appetitlosigkeit herauszufinden. Außerdem findest du hier Tipps, wie du deinen Hund zum Fressen animieren kannst. 

1. Wie trinkt der Hund?

Täglich bis zu 100 Milliliter Wasser pro Kilogramm Körpergewicht – das ist die Trinkmenge, die Tierärzte für Hunde empfehlen. Dein Hund frisst und trinkt nicht oder nur sehr wenig? Das kann ein Hinweis auf eine Futtermittelallergie oder eine Erkrankung am Magen oder Darm sein. 

Wenn dein Hund nicht frisst, aber viel trinkt, leidet er möglichweise unter Zahnschmerzen beim Kauen. Eventuell hat er eine Verletzung und Schmerzen durch einen Fremdkörper im Maul. Am besten lässt du deinen Vierbeiner von einem Tierarzt untersuchen, um die genaue Ursache für die Futterverweigerung festzustellen.

2. Hund frisst nicht und schläft viel?

Dein Hund frisst und trinkt nicht, schläft aber viel? Eventuell sind schmerzende Gelenke der Grund, warum dein Liebling müde ist und Probleme hat, seine Mahlzeit aus dem Futternapf zu fressen. Wenn dein Tier mehrere Tage lang appetitlos ist und müde wirkt, kann dies mehrere Ursachen haben. Ob fortgeschrittenes Alter, Stress, eine Krankheit oder andere Probleme – lass dieses Verhalten am besten zeitnah von einem Tierarzt abklären. 

3. Gibt es Anzeichen für Verdauungsprobleme?

Probleme mit der Verdauung sind oft verantwortlich für die Fressunlust von Hunden. Besonders aufmerksam solltest du sein, wenn dein Hund gelb kotzt. Auch wenn dein Hund nicht frisst und dennoch unter Erbrechen und Durchfall leidet, können dies Symptome für eine Erkrankung sein. Manche Hunde haben Bauchgrummeln, wenn sie nicht fressen – ähnlich wie wir Menschen auch, wenn der Magen leer ist. 

In diesem Beitrag erfährst du, welche Ursachen in Frage kommen, wenn dein Hund erbricht. Eine tierärztliche Untersuchung ist in jedem Fall ratsam, um eine mögliche Krankheit wirksam zu behandeln und den Appetit deines Hundes wieder anzuregen.

4. Wann frisst der Hund (nicht)?

Hunde sollten in Ruhe und ohne Stress fressen können, idealerweise zu festen Tageszeiten. Dein Hund frisst morgens nicht? Dann kann es vielleicht sein, dass er sein Futter lieber zu einem späteren Zeitpunkt genießen mag. Beobachte, welche Bedürfnisse dein Tier hat und probiere verschiedene Essenszeiten aus. Nach einer erfolgreichen Fütterung wirkt eine Extraportion Zuwendung wie ein Appetitanreger. 

Dein Hund frisst nicht bei Hitze? Dann geht es ihm wie den meisten Menschen auch: Hohe Temperaturen beeinflussen das Fressverhalten und reduzieren den Appetit. Der Körper ist zu sehr beschäftigt mit der Wärmeregulation, statt sich um die Verdauung zu kümmern. Steigt der Appetit wieder mit fallenden Temperaturen, ist alles in Ordnung bei deinem Tier. 

5. Bekommt der Hund Medikamente?

Es gibt viele Medikamente, die ebenfalls einen Einfluss auf das Verhalten und das Fressverhalten deines Vierbeiners ausüben. Wenn dein Liebling wegen einer chronischen Krankheit langfristig auf Medikamente angewiesen ist, solltest du mit dem Tierarzt besprechen, wie sich der Appetit deines Hundes anregen lässt. Bewegung funktioniert beispielsweise gut. Manchmal reicht es auch, den Hersteller des Medikaments zu wechseln. 

Auch die Nachwirkungen einer Operation wie Schmerzen oder Erbrechen können einen vorübergehende Fressunlust bewirken. 

Dein Hund bekommt Antibiotika und frisst nicht? Da die bakterielle Flora des Darms bei einer Behandlung mit Antibiotika ins Ungleichgewicht gerät, können Symptome wie Durchfall und Appetitverlust die Folge sein. Normalerweise stabilisiert sich das wieder nach dem Absetzen des Medikaments. Ist dies nicht der Fall, solltest du einen Tierarzt um Rat fragen. 

6. Will der Hund nur bestimmtes Futter?

Manche Hunde sind echte Gewohnheitstiere. Kommt es zu Veränderungen in ihrem Alltag, wie zum Beispiel bei der Nahrungsauswahl oder dem Napf, kann es sein, dass dein Hund das neue Futter verweigert. Er frisst dann aber zum Beispiel weiterhin gerne Leckerlis. Was kannst du als Bezugsperson tun? Probiere es mit einem anderen Hundefutter oder nimm wieder das altbewährte – in jedem Fall solltest du ein paar Tage Pause mit Leckerlis machen. 

Dein Hund frisst sein Trockenfutter nicht mehr? Dafür könnten Zahnschmerzen, Verletzungen durch einen Fremdkörper im Maul oder eine Erkrankung des Zahnfleischs ursächlich sein. 

7. Ist die Hündin läufig oder trächtig?

Ist deine Hündin läufig und frisst nicht, sind wahrscheinlich die hormonellen Veränderungen der Auslöser für ihre Inappetenz. Die Phase der Läufigkeit kann zwei bis drei Wochen andauern, in einigen Fällen sogar bis zu sechs Wochen. Auch eine sogenannte Scheinträchtigkeit kann bei Hunden zu Appetitlosigkeit und Müdigkeit führen. Denn auch dabei ändert sich der Hormonspiegel.

Eine tatsächliche Trächtigkeit bei Hunden kann ebenfalls eine Futterverweigerung verursachen. Schenke deiner Hündin dann viel Aufmerksamkeit und sei geduldig mit ihr. Sollte die werdende Hunde-Mama die Nahrung komplett verweigern, ist ein Besuch beim Tierarzt notwendig. 

8. Wie alt ist dein Hund?

Das Alter deines Hundes hat einen entscheidenden Einfluss auf sein Fressverhalten. Ein Welpe frisst nicht, wenn er das Hundefutter nicht verträgt oder es ihm nicht schmeckt. Auch Hunde in der Pubertät sind manchmal sehr wählerisch. Dann kannst du eine neue Futtersorte oder eine andere Geschmacksrichtung probieren. Sei vorsichtig mit Leckerlis und füttere deinem Welpen nur Trockenfutter aus der Hand, wenn er sich eine Belohnung verdient hat.

Auch ein Zahnwechsel kann bei Welpen dazu führen, dass sie aufgrund der Schmerzen nicht gerne fressen. Dieser beginnt zumeist in einem Alter von drei Monaten und kann bis zu einem Jahr andauern. Füttere deinen Welpen dann mit möglichst weicher Nahrung, um ihm den Zahnwechsel etwas leichter zu machen und die Schmerzen beim Kauen zu lindern. Du kannst sein Trockenfutter in etwas warmem Wasser einweichen oder dem kleinen Vierbeiner nur Nassfutter geben. 

Dein alter Hund verweigert Futter, frisst aber Leckerlis? Auch hier gilt: sparsam mit Leckerlis sein. Wichtig ist auch für alte Fellnasen eine ausgewogene Ernährung, die allein durch Leckerlis nicht gewährleistet werden kann. Wenn dein alter Hund weniger frisst und viel schläft, ist das erst mal kein Problem. Der Appetit lässt eben mit dem Alter wie bei Menschen auch bei Hunden nach, da die Aktivitäten weniger werden und somit auch der Energiebedarf sinkt. Frisst dein älterer Hund dagegen gar nicht mehr, solltest du einen Tierarzt um Rat fragen. 

9. Hat sich das Umfeld verändert?

Psychischer Stress und seelische Verletzungen gehören zu den häufigsten Ursachen für Appetitverlust bei Hunden. Dein Hund verweigert sein Futter, wenn er Sorgen hat, die ihm sein Hundeleben schwermachen. Das können Veränderungen des Umfelds sein wie ein Urlaub, ein Umzug oder ein neuer Fressplatz. 

Auch eine neue Bezugsperson oder ein neues Familienmitglied – ob Mensch oder Tier – können dazu beitragen, dass deine Fellnase durch den ungewohnten Stress appetitlos ist. Versuche, deinen Liebling zu beruhigen und ihm das neue Umfeld so schmackhaft wie möglich zu machen. In den meisten Fällen ist die Appetitlosigkeit nur eine vorübergehende Phase, die bei liebevoller Begleitung abklingen wird. 

Fazit

Als Hundebesitzer freuen wir uns, wenn die geliebten Vierbeiner mit gesundem Appetit ihr Futter genießen. Beobachten wir dagegen eine anhaltende Appetitlosigkeit bei unseren Schützlingen, machen wir uns Sorgen um ihr Wohlbefinden. Doch in vielen Fällen ist die Ursache für mangelnde Fresslust nur vorübergehender Natur. Im Zweifel solltest du jedoch immer einen Tierarzt fragen, besonders wenn du merkst, dass du deinem Tier nicht helfen kannst. 

Zum Schluss möchten wir dir empfehlen, einen Blick in unseren Shop zu werfen. Dort findest du eine feine Auswahl an kulinarischen Leckerbissen, die sich prima eignen, um den Appetit deines Hundes wieder in Schwung zu bringen. 

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