Verdauung beim Hund | people who kaer

Verdauung beim Hund | people who kaer

Die Ernährung deines Hundes ist für dessen Gesundheit essenziell. Dabei spielt die Verdauung eine enorm wichtige Rolle, denn die Ursache von Verdauungsstörungen und damit einhergehenden Mängeln an wichtigen Nährstoffen liegt oft in einer minderwertigen Nahrung. Wie der Verdauungsstrakt deines Vierbeiners funktioniert und wie du die passende Ernährung findest, erfährst du in unserem Blog!

So funktioniert das Verdauungssystem des Hundes

Die Verdauung deines Hundes ist sehr vielfältig. Die dabei beteiligten Organe im Verdauungstrakt unterscheiden sich aber kaum von den menschlichen.

 

Maul und Speiseröhre

Ob Futter, Leckerlis oder Wasser, die Nahrungsaufnahme geschieht im Maul mit Hilfe von Zunge und Zähnen. Der Speichel sorgt dafür, dass die Nahrung „rutschig“ wird. Über die Speiseröhre gelangt die Nahrung in den Magen. Da die Zähne nur zum Halten der Beute und nicht zum Kauen benutzt werden, wird im Maul wenig Vorarbeit für die Verdauung geleistet.

 

Der Magen des Hundes

Nachdem sich die Nahrung im Magen mit der Magensäure vermischt hat, startet der eigentliche Verdauungsprozess und die Zersetzung beginnt. Im Anschluss gelangt der zersetzte Nahrungsbrei in kleineren Mengen über den Magenausgang in den ersten Abschnitt des Dünndarms.

 

Der Dünndarm des Hundes

Der Hauptteil der Verdauung findet im Dünndarm statt. Verdauungsenzyme aus der Gallenblase und die Bauchspeicheldrüse bauen Proteine, Kohlenhydrate und Fette aus der Nahrung ab. Die Leber ist gleich für mehrere Aufgaben verantwortlich:

  • Stoffwechsel
  • Abbau von Eiweißen, Fetten und Kohlenhydraten
  • Entgiftung
  • Speicherung und Bildung von Vitaminen

Der Dickdarm des Hundes

Zu guter Letzt gelangen die Nahrungsreste in den Dickdarm. In diesem finden kaum noch Abbauprozesse statt. Über den After werden die Reste dann ausgeschieden.

 

Die Dauer der Verdauung beim Hund

Zwischen Nahrungsaufnahme und Ausscheidung vergehen in der Regel 24 bis 36 Stunden. Eine wesentliche Rolle hierbei spielen die Art des Futters und wie häufig gefüttert wird. Aufgeschlüsselt bleibt die Nahrung dann etwa 2 bis 8 Stunden, im Dünndarm 1 bis 2 Stunden und im Dickdarm etwa 18 bis 24 Stunden.

Aufgeschlüsselte Verdauungszeit:

  • Magen: 2-8 Stunden
  • Dünndarm: 1-2 Stunden
  • Dickdarm: 18-24 Stunden

Wie du merkst, ist die Verarbeitungszeit im Dünndarm am kürzesten, obwohl hier der Großteil der Verdauung stattfindet. Aus diesem Grund ist es umso wichtiger, dass dein Vierbeiner währenddessen den größtmöglichen Nutzen aus dem Futter ziehen kann, um eine optimale Nährstoffaufnahme zu gewährleisten.

 

Verdauungsprobleme bei Hunden

Kommt es zu Komplikationen an einer Stelle innerhalb des Verdauungssystems, können verschiedenste Probleme mit der Verdauung auftreten. Vermehrte Folgen sind Erkrankungen der Ohren, Augen und Zähne, sowie Gelenk- und Muskelschmerzen.

Zu den ersten Anzeichen und häufigsten Symptomen gehören:

  • Verstopfungen (Das Tier kann keinen oder nur noch wenig Kot absetzen.)
  • Durchfall (Der Kot ist deutlich zu dünnflüssig.)
  • Erbrechen (Die Nahrung gelangt erst gar nicht in den Dünndarm.)

Eine Verstopfung ist für deinen Hund sehr schmerzhaft. Hält sie länger an, kann sie zudem zu einer dauerhaften Überdehnung des Darms (Megakolon) führen.

Durchfall und Erbrechen führen hingegen zu

  • einer unzureichenden Aufnahme von Nährstoffen,
  • Flüssigkeitsverlust,
  • über kurz oder lang zu einer Gewichtsabnahme
  • und einer erhöhten Krankheitsanfälligkeit.

Falls dein Tier tatsächlich an Durchfall leidet, lese dir gerne unseren passenden Durchfallartikel durch. Generell gilt: Bei gesundheitlichen Auffälligkeiten oder Erkrankungen statte lieber einmal zu viel deinem Tierarzt einen Besuch ab als zu wenig.

 

Darmflora des Hundes aufbauen

Hat dein Hund ernsthafte Verdauungsstörungen sollte die Darmflora deines Tieres unterstützt werden. Wir empfehlen hierfür eine Kur mit Probiotika und Präbiotika.

Was sind Probiotika und Präbiotika?

Wer sich auf die Suche nach Möglichkeiten zur Stärkung der Darmflora macht, wird schnell mit den Begriffen Probiotika und Präbiotika konfrontiert. Diese kannst du einfach in Form von Nahrungsergänzungsmittel zum gewohnten Futter zugeben.

  • Probiotika sind lebende Bakterien, z. B. das Bacillus subtilis, die das Wachstum für die Darmgesundheit förderlicher Lactobacillen und Bifidobakterien stimulieren, indem sie ein anaerobes Mikroklima herstellen. Dieses hat einen positiven Einfluss auf die Gesundheit des Wirtes. Man könnte sie auch “gute Darmbakterien” nennen.
  • Präbiotika sind lebende Kulturen von Laktobazillen und Enterobakterien (z.B. Inulin & Oligofruktose), welche die Probiotika zum Wachsen brauchen. Sie werden von den Darmbakterien verstoffwechselt und liefern somit die nötige Energie. Dies sorgt für das gewünschte Wachstum erwünschter Bakterien im Darm und verbessert somit die Gesundheit des Wirtes. Zudem tragen sie zur Erhaltung einer intakten Darmwand bei und sorgen so für eine positive Beeinflussung der Darmflora.

Wenn dein Hund nur Probiotikum bekommen sollte, und dieses im Dickdarm auf sehr ungünstige Wachstumsbedingungen sowie keine Nahrung stößt, wird sich die Darmflora nicht nachhaltig verändern können. Achte daher, dass Probiotika und Präbiotika kombiniert werden.

Möchtest du die Darmflora deines Hundes verbessern, sei dir bewusst, dass dauert der gesamte Darmaufbau mindestens eine Woche und kann im Zweifelsfall auch mehrere Monate in Anspruch nehmen.

 

Welchen Einfluss hat das Futter auf die Darmflora deines Hundes?

Zusätzlich ist eine Futterumstellung in manchen Fällen ebenfalls sinnvoll oder notwendig.

Achte hierbei auf eine gute Verdaulichkeit des Hundefutters. Hiermit meinen wir, dass der Großteil der Fette, Kohlenhydrate und Futter-Eiweiße bereits im Dünndarm vollumfänglich verdaut und aufgenommen werden können.

Wie gut verdaulich ein Hundefutter ist, wird auf der Futterverpackung leider nicht immer gekennzeichnet und auch die Zutatenliste gibt hier nur Hinweise. Wie zäh oder zart das Fleisch ist, ist erst beim Kauen bemerkbar. Grundlegend sollte das Hundefutter daher durchweg von höchster Qualität ist. Sorge stets für eine hohe Qualität des Fleisches sowie einen generell hohen Fleischanteil.

 

Fazit

Wenn du für eine gesunde Darmflora deines Hundes sorgen möchtest, starte beim richtigen Futter. Denn eine ausgewogene Ernährung ist die Grundlage für eine gesunde Darmflora, ausreichend Nährstoffe, Mineralstoffe und Vitamine. Bei darüberhinausgehenden Mängeln greifst du im besten Fall auf passende Nahrungsergänzungsmittel zurück. Achte hierbei auf das Zusammenspiel von Probiotika und Präbiotika.

Eine gesunde Verdauung ist zudem die Grundlage für ein gutes Immunsystem. Wie du das Immunsystem deines Hundes stärken kannst, erfährst du in unserem Blog "Immunsystem deines Hundes stärken". Erhält dein Hund nun noch ausreichend Bewegung, kannst du dir sicher sein, dass Immunsystem, Körpermilieu und Stoffwechsel optimal funktionieren.

Wenn es deinem Tier schlecht geht und du dir nicht sicher bist, was ihm fehlt oder schmerzt, suche immer einen Tierarzt auf.

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