Zecken beim Hund: 17 Tipps zum Vorbeugen, Entfernen & Behandeln

Sie lauern im hohen Gras, in Büschen und Sträuchern, im heimischen Garten und im Wald: Zecken sind nicht nur lästig, sondern können bei Hunden wie bei Menschen gefährliche Krankheiten verursachen. 

Die Zeckensaison startet in Deutschland im Frühling und endet im Herbst mit dem ersten Frost. Am wohlsten jedoch fühlen sich die kleinen Spinnentiere bei sommerlichen, feucht-warmen Temperaturen. Als Parasiten ernähren sie sich von Blut, indem sie ihren Wirt mit ihrem Mundwerkzeug stechen. Manche Zecken infizieren den Hund beim Stechen mit Krankheitserregern wie Bakterien oder Viren. 

Sicher hast du auch schon mal nach dem Spaziergang Zecken bei deinem Hund entdeckt und fragst dich als Hundebesitzer, was der beste Zeckenschutz für deinen vierbeinigen Liebling ist. Hier erfährst du es! Wir haben für dich 17 hilfreiche Tipps gesammelt: zur Vorbeugung von Zecken, zum richtigen Entfernen und zum Behandeln von Zeckenstichen.  

Wie gefährlich ist eine Zecke beim Hund?

Ab einer Temperatur von etwa 7 Grad werden Zecken aktiv. Am Kopf befindet sich ihr Mundwerkzeug, mit dem sie nicht nur Blut einsaugen, sondern sich auch an ihrem Wirt festhalten. Erwachsene Hundezecken sind mit dem bloßen Auge erkennbar, besonders wenn sie sich bereits vollgesogen haben. 

Welche Zeckenarten gibt es?

Als gefährliche Zecken für Hunde gelten in Deutschland vor allem diese vier Zeckenarten:

  • Die Igelzecke wird aufgrund ihrer hellen Färbung auch als weiße Zecke bezeichnet. Beim Blutsaugen kann der Körper dieser Zeckenart bis zu 4 Millimeter anwachsen. Nach ihrer Mahlzeit lassen sich weiße Zecken beim Hund als Knubbel im Fell ertasten. 
  • Der Gemeine Holzbock ist eine der bekanntesten Zeckenarten Europas und stammt aus der Familie der Schildzecken. Mit seiner auffallend roten Farbe zählt er zu den roten Zecken, die Hunde wie Menschen häufig als Wirt befallen.
  • Die Auwaldzecke stammt ursprünglich aus Süd- und Osteuropa und breitet sich immer weiter in Deutschland aus. Ihr Rückenschild ist schwarz-gelb gemustert. Gefährlich wird diese Zeckenart für Vierbeiner, wenn sie Babesiose auslöst. Die Infektion mit diesen Erregern kann unbehandelt für den Hund tödlich enden. 
  • Schafzecken haben es nicht nur auf Schafe abgesehen, sondern befallen auch andere Vierbeiner wie Hunde und Katzen, bevorzugt am Kopf und im Nackenbereich. Da ihr dunkles Schild rötlich schimmert, gehört sie zu den roten Zeckenarten. Sie können Tiere unter anderem mit Q-Fieber anstecken, eine in Deutschland meldepflichtige Erkrankung. 

Welche Krankheiten können Zecken beim Hund auslösen? 

Ein Zeckenbiss kann beim Hund ernsthafte Folgen nach sich ziehen. Das gilt besonders dann, wenn durch den Zeckenbefall Krankheitserreger wie Bakterien, Viren oder Parasiten übertragen werden. 

Die häufigsten Krankheiten, die durch einen Zeckenstich auf den Hund übertragen werden, sind:

  • Borreliose: Sie zählt zu den häufigsten Erkrankungen, die durch einen Zeckenbiss entstehen kann. Die Krankheitserreger heißen Borrelien – spiralförmige Bakterien, die über den Speichel des Blutsaugers an ihren Wirt weitergegeben werden. Dort befallen sie die Gelenke und teilweise auch Organe sowie das Nervensystem. Symptome sind Appetitlosigkeit, Müdigkeit und Fieber. 
  • Babesiose: Sie wird auch Hundemalaria genannt. Die Erreger greifen die roten Blutkörperchen des Tieres an, was zu dunklem Urin, Fieber und niedrigem Blutdruck führen kann. Tierärzte verschreiben in einem solchen Fall Antiprotozoika.
  • Anaplasmose: Sie wird in Deutschland oft durch den Gemeinen Holzbock ausgelöst. Von der Infektion durch Bakterien sind vor allem die weißen Blutkörperchen betroffen. Ähnlich wie bei der Borreliose sind die Symptome Appetitlosigkeit und Antriebslosigkeit, außerdem kann es zu Gelenkentzündungen und Lahmheit kommen. 

Bereits ein kurzer Zeckenstich reicht aus, damit Viren im Speichel der Zecke eine FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) auslösen. Im Vergleich zum Menschen fällt das Risiko für Hunde jedoch gering aus, an FSME zu erkranken. Tierärzte vermuten, dass dies an einem natürlichen Zeckenschutz gegen diese Krankheitserreger liegt, den viele Hunde im Laufe ihres Lebens entwickeln. 

Hunde vor Zeckenbissen schützen: 17 Tipps

Was hilft Hundebesitzern und ihren Vierbeinern beim Umgang mit Zeckenbefall am besten? Hier kommen die besten Tipps für Vorbeugung, Entfernung und Behandlung.

Tipps zur Vorbeugung

Tipp 1: Die allererste Maßnahme zum Zeckenschutz: Nach dem letzten Spaziergang des Tages solltest du dein Tier gründlich nach Hundezecken absuchen. Denn bis sich die Parasiten festbeißen und Krankheitserreger weitergeben, kann es einige Stunden dauern. Verwende dafür am besten einen Kamm für Flöhe. 

Tipp 2: Reibe den Kopf, den Körper und auch die Pfoten deines Vierbeiners mit einem hellen, feuchten Handtuch ab. Damit kannst du die krabbelnden Parasiten gut erkennen und entfernen.

Tipp 3: Achte auf abgefallene Zecken in der Wohnung und beseitige sie sofort, wenn du welche entdeckst. 

Tipp 4: Um deinen Hund vor Zeckenbissen zu schützen, kannst du Zeckenschutzmittel anwenden. Dazu zählen sogenannte Spot-On-Präparate, die chemische Wirkstoffe in Form von Neurotoxinen enthalten. Diese sind zwar effektiv, können jedoch Hautirritationen und neurologische Störungen wie Muskelkrämpfe und Lähmungserscheinungen hervorrufen. Die Anwendung von Spot-On-Präparaten sollte also in jedem Fall mit einem Tierarzt abgeklärt werden. Ähnliches gilt für Anti-Zecken-Tabletten. Eine sanfte Alternative zu chemischen Mitteln ist ein Spray mit natürlichen Inhaltsstoffen, meist auf Grundlage von ätherischen Ölen. Es bietet zwar keinen kompletten Schutz vor Zeckenbissen, ist aber unbedenklich für die Gesundheit deines Hundes. 

Tipp 5: Bei manchen Haltern sind Hausmittel gegen Zeckenbefall bei Hunden beliebt: Knoblauch, Bernsteinketten und Kokosöl. Die Laurinsäure im Kokosöl kann Zeckenbefall bei Hunden reduzieren. Probiere gerne aus, ob es hilft! Allerdings gibt es für die Wirksamkeit dieser Zeckenmittel keine wissenschaftlichen Belege. 

Tipp 6: Um eine Erkrankung mit Borreliose zu vermeiden, kannst du deinen Hund bei einem Tierarzt dagegen impfen lassen. 

Tipps zum Entfernen

Tipp 7: Wenn sie bereits vollgesogen sind, fallen die Zecken von allein ab. Dennoch solltest du deinen Hund sofort von dem Blutsauger befreien, um die Anzahl eventueller Krankheitserreger und Parasiten möglichst klein zu halten.

Tipp 8: Hausmittel wie Alkohol, Öl oder Klebstoff sind nicht geeignet zur Behandlung der Einstichstelle. Im Gegenteil – diese Mittel stressen die Zecke und lassen sie noch mehr Krankheitserreger abgeben.

Tipp 9: Zum Entfernen einer Zecke eignen sich am besten spezielle Werkzeuge wie eine Zeckenzange oder Zeckenkarte. Tierärzte empfehlen häufig einen Zeckenhaken. Mit einem Zeckenhaken können Hundebesitzer die Parasiten auch an empfindlichen Stellen fachgerecht entfernen, wie zum Beispiel am Hoden, im Maul, am Auge, an der Pfote oder im Ohr. 

Tipp 10: Ob du beim Entfernen der Zecke drehen oder ziehen sollst, ist gar nicht so wichtig. Die Bewegung sollte jedoch langsam und nicht ruckartig ausgeführt werden, um möglichst den ganzen Zeckenkörper zu entfernen. 

Tipp 11: Du kannst eine Zecke beim Hund auch ohne Zeckenzange entfernen. Eine Pinzette ist eine gute Alternative. Und wenn du gar kein Zeckenmittel zur Verfügung hast? Dann tut es auch der sogenannte Pinzettengriff mit Daumen und Zeigefinger. Packe die Zecke nah an der Haut und ziehe sie vorsichtig heraus. 

Tipp 12: Was tun, wenn sich dein Hund die Zecke nicht entfernen lässt, weder mit einer Zeckenzange noch mit einer Pinzette oder mit der Hand? Wenn dein Tier gar nicht stillhalten will und du die Zecke am Kopf, im Auge, an den Pfoten oder an anderen empfindlichen Stellen nicht herausziehen kannst, bleibt nur eine Möglichkeit: der Gang zum Tierarzt. 

Tipp 13: Da die Haut von Welpen bei Zecken sehr sensibel reagiert, kannst du die Einstichstelle nach dem Entfernen des Parasiten mit entzündungshemmenden Präparaten behandeln. Für genauere Details sollte jedoch ein Tierarzt konsultiert werden.

Tipps zur Behandlung

Tipp 14: Beobachte die Einstichstelle gut, nachdem du den Blutsauger entfernt hast. Bei Anzeichen einer kreisrunden Rötung der Haut rundum den Zeckenbiss solltest du schnellstmöglich einen Tierarzt aufsuchen. 

Tipp 15: Ein entzündeter Zeckenstich beim Hund kann mit antibakteriellen Mitteln behandelt werden. Lass dich am besten von einem Tierarzt beraten, welches Medikament für deinen Hund geeignet ist. 

Tipp 16: Einen Zeckenbiss beim Hund kannst du auch behandeln, indem du ein desinfizierendes Spray auf die Haut rund um die Stelle sprühst. So lässt sich Entzündungen durch Krankheitserreger vorbeugen. 

Tipp 17: Nicht alle Zecken übertragen Krankheiten oder Parasiten! In vielen Fällen ist ein Zeckenstich harmlos und heilt innerhalb weniger Stunden oder Tage ab. Solltest du jedoch Symptome wie Apathie, Lahmheit oder Fieber bei deinem Hund feststellen, wende dich an einen Tierarzt. Er kann mittels eines Bluttests feststellen, welche Erreger die Krankheit verursachen und welche Präparate für eine Behandlung am besten geeignet sind. 

Fazit

Zecken sind für Hunde wie für Menschen eine ernstzunehmende Gefahr. Sie können Erreger und Parasiten übertragen, die Krankheiten wie Borreliose und Babesiose auslösen können. Daher sollten Hundehalter darauf achten, ihren vierbeinigen Liebling nach dem Spaziergang sorgfältig abzusuchen. Falls du eine Zecke entdeckst, entferne sie sofort, am besten mit einer Zeckenzange, einer Zeckenkarte oder einer Pinzette. 

Zur Vorbeugung eignen sich spezielle Mittel zum Zeckenschutz prima, sofern du sie regelmäßig anwendest. Und falls du auffällige Symptome bei deinem Hund entdeckst, die nach dem Zeckenbefall auftreten: Wende dich so bald wie möglich an einen Tierarzt, um die Ursachen abzuklären und eine passende Behandlung gegen die Erreger zu finden. 

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