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Die Hüftdysplasie beim Hund – erkennen, behandeln, vorbeugen

Gelenkbeschwerden bei Hunden - gefährdete Rassen Du liest Die Hüftdysplasie beim Hund – erkennen, behandeln, vorbeugen 7 Minuten Weiter Das Cauda Equina Syndrom bei Hunden

 

Die Hüftdysplasie beim Hund

Die Hüftdysplasie beim Hund – auch HD abgekürzt – ist eine Erkrankung der Hüftgelenke, die zumeist erblich bedingte Ursachen hat und leider ziemlich häufig vorkommt. Aufgrund ihres Körperbaus sind große Hunderassen wie Schäferhunde, Retriever oder Boxer besonders oft von einer Hüftdysplasie betroffen. 

Auch äußere Umstände können einen negativen Einfluss auf die Entwicklung der Gelenke ausüben. Dazu zählen beispielsweise Ernährung, Übergewicht, Umweltfaktoren sowie die Körperhaltung oder eine falsche Belastung der Gelenke.

Eine HD löst bei Hunden diverse Beschwerden aus und schränkt den natürlichen Bewegungsdrang erheblich ein. Doch eine rechtzeitige Diagnose und die richtige Behandlung der Hüftgelenksdysplasie können einen wertvollen Beitrag leisten, um die Gelenke zu entlasten und deinem Hund das Leben mit dieser Erkrankung zu erleichtern.  

 

Was ist die Hüftgelenksdysplasie?

Der Begriff Dysplasie stammt aus dem Griechischen und bedeutet „schlechte Form“. Das verheißt im Zusammenhang mit der Hüftdysplasie beim Hund nichts Gutes: Eine nicht optimal abgestimmte Kombination aus Gelenkpfanne und Oberschenkelknochen (Oberschenkelkopf) geht auf die Dauer an die Substanz. 

Wenn das Hüftgelenk nicht ausreichend entwickelt ist, kann eine Hüftdysplasie schon bei Welpen ausgelöst werden. So kann ein zu schnelles Wachstum in jungen Jahren einen negativen Verlauf der Hüftdysplasie begünstigen. Betroffene Welpen entwickeln bereits ab einem Alter von zwei bis vier Monaten eine Fehlbildung der Hüfte. Diese Fehbildung bietet dem Gelenk zu viel Spiel. Dieser Prozess wird auch als Subluxation bezeichnet. Dabei sitzt der Oberschenkelkopf nicht fest genug in der Hüftgelenkspfanne und bewegt sich stattdessen hin und her. Diese Fehlentwicklung kann eine Vielzahl von Hüftproblemen beim Hund zur Folge haben:

  • Veränderungen beim Bewegungsdrang, Abbau der Muskulatur
  • Fehlbildung am Knorpel durch falsche Bewegungen des Hüftgelenks 
  • Schmerzen in der Hüfte beim Aufstehen und Gehen
  • Fehlstellung des Oberschenkelkopfes und der Hüftpfanne
  • Dehnung der Gelenkkapsel
  • Bildung von Hüftarthrose
  • Zubildungen an vorderem und hinteren Pfannenrand 

Das Ausmaß der Beschwerden einer HD kann bei Hunden je nach Alter und Schweregrad der Hüftgelenksdysplasie unterschiedlich ausfallen. Die Hüftprobleme von betroffenen Hunden können allerdings mit dem Alter stärker werden, falls keine geeignete tierärztliche Diagnose und Behandlung erfolgen. 

Eine fortgeschrittene Hüftdysplasie kann bei Hunden sogar zu einer Arthrose an der Hüfte führen. Dabei bilden sich unerwünschte Knochen und Knorpel am geschädigten Hüftgelenk. Die Gelenkkapsel und der Gelenkkopf werden dann größer und steifer, was die Beweglichkeit des Hüftgelenks weiter einschränkt.  

 

Erste Anzeichen von Hüftdysplasie beim Hund

Das Wissen um die Hüftdysplasie sensibilisiert dich für die ersten Anzeichen von HD und kann deinem Hund eine schmerzhafte Entwicklung dieser Erkrankung ersparen. Um eine beginnende HD bei deinem Hund zu erkennen, solltest du auf Veränderungen im Alltag und diese typischen ersten Symptome einer Hüftdysplasie achten: 

  • Fällt es deinem Vierbeiner schwer aufzustehen? 
  • Zieht er die Hinterbeine beim Laufen nach? 
  • Zeigt dein Hund Anzeichen von Lahmheit?
  • Ist sein Gang breitbeinig? Wirkt es so, als ob er beim Laufen watschelt? 
  • Mag er nicht spielen oder spazieren gehen?

Solche Symptome können auf eine HD beim Hund hinweisen. Sie treten bereits in den ersten Wachstumsphasen eines jungen Hundes auf, im Alter von fünf bis acht Monaten. 

Es kann auch vorkommen, dass die ersten Symptome einer Hüftgelenksdysplasie bei deinem Hund für einige Monate wieder verschwinden. Sie können dann in einem Alter von anderthalb Jahren erneut auftreten, haben sich dann eventuell verstärkt und können chronisch verlaufen. 

Daher solltest du beim geringsten Verdacht auf eine Hüftdysplasie mit deinem Hund umgehend einen Tierarzt aufsuchen. Besonders bei mittelgroßen und großen Hunderassen, die genetisch bedingt ein höheres Risiko für eine HD tragen, bestätigt sich häufig der Verdacht auf eine Hüftdysplasie. Wichtig ist also: Je eher du einen Tierarzt zu Rate ziehst, desto besser kannst du deinem Tier helfen! Mit modernen Therapieansätzen ist es möglich, langfristig mit einer Hüftgelenksdysplasie umzugehen, ohne dass deine Lebensqualität und die deines Vierbeiners allzu sehr darunter leiden.  

 

Auswirkungen der Hüftdysplasie auf die Lebenserwartung von Hunden

Die Lebenserwartung eines Hundes mit HD fällt grundsätzlich nicht kürzer aus als bei Hunden, die nicht von dieser chronischen Erkrankung des Hüftgelenks betroffen sind. Du kannst also beruhigt sein: Dein vierbeiniger Liebling kann auch mit einer Hüftdysplasie ein hohes Alter erreichen. Für die Lebenserwartung deines Hundes ist es wichtig, dass die HD so früh wie möglich von einem Tierarzt diagnostiziert wird. Die natürliche Beweglichkeit deines Tieres und die Mechanik seiner Gelenke können so am besten erhalten bleiben. 

Eine Hüftdysplasie lässt sich zwar nicht heilen, doch wenn die HD frühzeitig erkannt wird, stehen die Chancen für deinen Hund gut, dass Hüftprobleme gelindert oder ganz vermieden werden können. Eine tierärztliche Behandlung kann Schmerzen an den Hinterbeinen erfolgreich vorbeugen und das Risiko für Entzündungen verringern. Außerdem ist es mit einer geeigneten Therapie möglich, das Fortschreiten einer Hüftarthrose in den Gelenken aufzuhalten – ein wichtiger Baustein für ein möglichst langes und beschwerdefreies Leben. 

 

Die Behandlung von Hüftdysplasie beim Hund

Bei einer HD gibt es für Hunde verschiedene Formen der Behandlung. Die konservative Therapie hat zum Ziel, die Funktion der Gelenke zu unterstützen. Eine Physiotherapie ist ein wichtiger Bestandteil dieser Behandlung, da sie Verspannungen lösen und Schmerzen lindern kann. So fördern kontrollierte Bewegungen auf einem weichen Untergrund den Aufbau der Muskulatur, ohne dass die Hüftgelenke unter einer Überbelastung leiden. Abrupte Bewegungen wie beim Springen oder Drehen der Hüften sollten dagegen vermieden werden. 

Für Hunde mit Übergewicht ist eine Diät empfehlenswert. Auch die Linderung von Schmerzen ist ein Bestandteil der konservativen Therapie. Ob mit Schmerzmitteln, Akupunktur oder Physiotherapie – die Auswahl der Methoden sollte sich in erster Linie nach den individuellen Bedürfnissen des Tieres richten.  

Bei schweren Fällen einer Hüftdysplasie kann es sein, dass der Tierarzt eine Operation für deinen Hund vorschlägt. Es gibt unterschiedliche Operationsmethoden, deren Einsatz abhängig ist vom Grad der Gelenkveränderung. Ein bewährtes Verfahren ist die Beckenosteotomie: Bei dieser wird die Hüftpfanne zunächst herausgelöst, um im nächsten Schritt die Fehlstellung am Hüftkopf zu korrigieren. Nach einer Beckenosteotomie sollte der Hüftkopf 10 bis 12 Wochen geschont werden. Als letzte Möglichkeit kann bei einem operativen Eingriff ein künstliches Gelenk das erkrankte Hüftgelenk ersetzen. 

 

Welche Therapie eignet sich am besten für Hüftdysplasie beim Hund?

Welche Therapie für die Hüftdysplasie deines Hundes geeignet ist, entscheidest du im besten Fall zusammen mit dem Tierarzt. Dabei wird die Schwere der Symptome berücksichtigt, außerdem die Rasse, das Alter sowie Größe und Gewicht des Tieres. 

Auch eine Röntgenaufnahme der Hüftgelenke trägt dazu bei, eine optimale Behandlung für die Hüftdysplasie deines Hundes zu finden. Denn das Röntgenbild verrät dem Tierarzt, wie ausgeprägt die Hüftgelenksdysplasie deines Hundes ausfällt und ob ein chirurgischer Eingriff notwendig ist. Eine erfolgreiche Behandlung kann je nach Schweregrad dazu beitragen, dass die Erkrankung nicht so schnell fortschreitet, die Schmerzen im erträglichen Rahmen bleiben und dein vierbeiniger Schützling wieder mehr Bewegungsfreiheit bekommt. 

Was kannst du noch tun, um deinem Tier trotz der Hüftdysplasie ein möglichst unbeschwertes Hundeleben zu ermöglichen? 

Achte auf eine ausgewogene Ernährung. Bei größeren Rassen ist es wichtig, dass die Nahrung nicht zu viel Energie und Proteine enthält, damit das Wachstum nicht zu schnell verläuft. Gesunde Inhaltsstoffe wie ungesättigte Fettsäuren und die Vitamine A und E haben einen guten Einfluss auf die Gelenke. 

Bei ungünstigen genetischen Bedingungen solltest du mit deinem Hund schon im jungen Alter gelenkschonende Übungen durchführen. Denn neben der richtigen Ernährung gilt ein gezielter und gleichzeitig sanfter Aufbau der Muskeln als bestes Mittel, um Lahmheit und anderen Hüftproblemen dauerhaft vorzubeugen. 

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