Nierenprobleme beim Hund: Symptome erkennen und behandeln | people who kaer

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Nierenprobleme beim Hund: Symptome erkennen und behandeln

Mehr als jeder fünfte Hund ist davon betroffen: Eine Niereninsuffizienz kann die Lebensqualität unserer Vierbeiner schwer beeinträchtigen. Umso wichtiger ist es, eine Nierenerkrankung bei Hunden möglichst früh zu erkennen und zu behandeln. Dabei spielt das richtige Hundefutter für nierenkranke Hunde eine wichtige Rolle, um das körperliche und seelische Wohlbefinden langfristig zu verbessern.

Im folgenden Beitrag erfährst du alles Wichtige zu den Ursachen, Symptomen und Behandlungsmöglichkeiten von Nierenproblemen bei Hunden.

Ursachen von Niereninsuffizienz bei Hunden

Die Nieren eines Hundes üben wie beim Menschen zwei wichtige Funktionen aus: Sie filtern Giftstoffe aus dem Blut und regulieren den Flüssigkeitshaushalt. 

Doch was, wenn die Nieren nicht mehr so arbeiten, wie sie es eigentlich sollten? Eine chronische Niereninsuffizienz, auch CNI, kann der Körper eines Hundes zu Beginn noch kompensieren. Dann gleichen häufiges Trinken und erhöhter Blutdruck die Nierenprobleme des Hundes aus. Erst ab einem fortgeschrittenen Stadium kann die Nierenschwäche ernsthafte Beeinträchtigungen auslösen und sogar lebensbedrohliche Folgen haben.

Schlechte Nierenwerte beim Hund können vielfältige Ursachen haben. Tierärzte unterscheiden zwei Formen von Erkrankungen: die akute und die chronische Niereninsuffizienz. 

Akute Niereninsuffizienz bei Hunden

Eher selten tritt bei Hunden eine akute Niereninsuffizienz (NI) auf. Ihr Merkmal ist die plötzliche Abnahme der Nierenfunktion. Die Ursachen sind häufig Vergiftungen mit Schwermetallen, Pflanzen oder Medikamenten. Ebenfalls eine mögliche Ursache für das Versagen der Nieren: ein Hitzschlag. Auch eine virale oder bakterielle Infektion des Organs kann Auslöser für eine akute Niereninsuffizienz sein, was auch für körperliche Verletzungen gilt. 

Wichtig: Eine akute NI ist ein Notfall! Daher sollte eine tierärztliche Versorgung schnellstmöglich erfolgen, um einer bleibenden Nierenschädigung vorzubeugen.

Chronische Niereninsuffizienz bei Hunden

Eine CNI beim Hund zeichnet sich durch ihren schleichenden Verlauf aus. Ihre Entwicklung nimmt einen längeren Zeitraum ein und wird von Tierärzten in verschiedene Stadien unterteilt. Eine angeborene Niereninsuffizienz, die bereits beim Welpen vorliegt, kann zunächst unentdeckt bleiben. Denn die Nieren können ihre filternden Eigenschaften um das Dreifache steigern, ohne dass du als Besitzer irgendwelche Anzeichen erkennst.

Erst, wenn mehr als 70 Prozent des Nierengewebes und der Nephrone (kleine Filteranlagen) beschädigt sind, spricht man von einer chronischen Niereninsuffizienz. Als Folge kann es zu einem Nierenversagen kommen: Die Nieren können Giftstoffe nicht mehr ableiten, was besonders bei alten Tieren lebensbedrohliche Auswirkungen haben kann.  

Als Ursache für die chronische Niereninsuffizienz gilt zum einen die fortschreitende Schädigung der Nieren und der Nephrone. Zum anderen können erbliche Faktoren und Erkrankungen des Magen-Darm-Systems, Diabetes oder Bluthochdruck chronische Nierenprobleme beim Hund auslösen. 

Symptome von Nierenerkrankungen

Um eventuelle Nierenprobleme bei deinem Hund frühzeitig zu erkennen, solltest du auf die folgenden Symptome achten:

  • Müdigkeit, Abgeschlagenheit
  • Gelegentliches Erbrechen oder Durchfall
  • Maulgeruch
  • Erhöhter Blutdruck

Anzeichen wie unangenehmer Geruch können beim Hund außer auf eine Niereninsuffizienz auch auf andere Krankheiten hinweisen. Im Zweifelsfall solltest du einen Tierarzt aufsuchen, um die Nierenwerte deines Hundes zu prüfen.

Ist eine Nierenerkrankung bei Hunden weiter fortgeschritten, zeigen sich eindeutigere Symptome:

  • Vermehrtes Trinken und häufiger Harnabsatz
  • Appetitmangel, Gewichtsverlust
  • Lethargisches Verhalten
  • Atem riecht nach Urin
  • Stumpfes, struppiges Fell
  • Juckreiz, Kratzen
  • Entzündete Mundschleimhaut
  • Dunkler, trüber Urin

Hunde mit einer chronischen Niereninsuffizienz leiden oft unter Durchfall und Erbrechen. Auch eine Blutarmut (Anämie) kann auf eine Niereninsuffizienz hinweisen. 

Manchmal neigen nierenkranke Hunde dazu, Erde zu fressen. Dieses sogenannte Pica Syndrom ist ein Anzeichen für Nährstoffmangel. Möglicherweise frisst dein Hund Erde, weil Probleme mit Magen und Darm – ausgelöst durch die Nierenerkrankung – einen gestörten Verdauungsprozess verursachen. 

Tritt ein akutes Nierenversagen auf, haben Hunde zumeist heftige Schmerzen. Dann sollte unverzüglich eine tierärztliche Versorgung stattfinden. 

Symptome früh erkennen – bessere Prognose

Ab einem Hundealter von fünf Jahren ist es sinnvoll, regelmäßig eine tierärztliche Praxis zur Früherkennung aufzusuchen. Doch nicht nur ältere Hunde, auch Welpen können bereits Symptome für Nierenprobleme zeigen. 

Eine frühe Diagnose verbessert die Behandlungsmöglichkeiten erheblich! Dazu lässt der Tierarzt das Blut auf Stoffe wie Harnsäure, Harnstoff und Kreatinin untersuchen. Tauchen diese Substanzen vermehrt im Blut auf, ist eine Nierenschwäche wahrscheinlich. 

Krankheitsverlauf: Die vier Stadien der Niereninsuffizienz beim Hund

Tierärzte teilen die Niereninsuffizienz beim Hund in vier Stadien ein. So lässt sich der Schweregrad der Erkrankung besser einschätzen. Denn je eher eine Nierenerkrankung entdeckt wird, desto besser sind die Heilungschancen. 

Entscheidend für die Einteilung der CNI in Stadien ist der Gehalt an Kreatinin im Blut. 

Beginnende Niereninsuffizienz

Auch wenn die Kreatininwerte des Hundes bei einer beginnenden Niereninsuffizienz noch nicht erhöht sind, kann der Blutdruck bereits leicht erhöht sein. Auch mit der vermehrten Ausscheidung von Protein liefert der Organismus einen Hinweis auf das erste Stadium einer Nierenschwäche.

Niereninsuffizienz Stadium 2

In diesem Stadium liegen die Kreatininwerte zwischen 125 und 180 mikromol/l. Da der betroffene Hund mehr Urin ausscheidet und öfter Durchfall hat, benötigt das Nierengewebe größere Mengen Wasser. 

Niereninsuffizienz Stadium 3 

Die Kreatininwerte steigen in Stadium 3 bis auf 440 mikromol/l. Auch die Menge an Harnstoff im Blut liegt oberhalb des Normalwerts. Das macht sich durch erhöhten Harnabsatz, apathisches Verhalten, Appetitlosigkeit, Erbrechen und eine dunkle Färbung des Harns bemerkbar. 

Endstadium der Niereninsuffizienz

In Stadium 4 liegt der Kreatininwert über 441 mikromol/l – ein sicheres Zeichen für ein ausgeprägtes Nierenversagen. Hunde in diesem Stadium der Erkrankung leiden unter einem stark gestörten Allgemeinbefinden. Die Gefahr ist groß, dass auch andere Organe des Körpers betroffen sind. 

Behandlung von Nierenproblemen beim Hund

Wenn du Besitzer eines nierenkranken Hundes bist, fragst du dich sicher: Ist Niereninsuffizienz bei Hunden heilbar? Nein, meistens nicht, vor allem nicht die chronische Variante. Doch eine individuelle Ernährung und Therapie kann Hunden helfen, trotz der Krankheit ein angenehmes Hundeleben zu führen. 

Bei einer Niereninsuffizienz können Medikamente oder eine Infusion dazu beitragen, den intakten Teil des Nierengewebes zu entlasten und seine Funktionsfähigkeit lange zu erhalten. Bei erhöhten Phosphorwerten verschreiben viele Tierärzte Phosphatbinder, um das Fortschreiten der Niereninsuffizienz zu verhindern. Auch eine Infusion mit Kochsalz kann als Nierenspülung beim Hund angewendet werden und Vergiftungen vorbeugen. 

Das richtige Hundefutter: nierenschonend und hochwertig

Ein besonders wichtiger Bestandteil einer Therapie ist, das richtige Hundefutter bei einer Niereninsuffizienz auszuwählen. Es sollte nierenschonend sein, indem es wenig Phosphate und Säure enthält, außerdem eine kontrollierte Menge an Substanzen wie Mineralien und Elektrolyten. 

Du kannst das Nierenfutter für deinen Hund auch selber machen. Eine Ernährung mit Äpfeln, Kartoffeln, Hühnchen und Karotten gilt bei einer Niereninsuffizienz als unbedenklich, da diese Lebensmittel ein für Nierendiäten geeignetes Verhältnis an Mineralien enthalten. Von der Fütterung mit Fisch und Milchprodukten wie Hüttenkäse solltest du absehen, da sie einen hohen Gehalt an Phosphor und Kalium aufweisen. Wichtig ist, dass du prüfst, ob der Nährstoffgehalt eine zusätzliche Belastung für das erkrankte Organ darstellt. Das kann bei Naturprodukten teilweise schwierig sein, da die Konzentration von Mineralien, Spurenelementen, Vitaminen und Kohlenhydraten variiert. 

Wenn du lieber auf Nummer Sicher gehen willst: Eine Nierendiät für Hunde lässt sich auch mit speziellem Trockenfutter und Nassfutter durchführen, das perfekt auf die Bedürfnisse nierenkranker Hunde abgestimmt ist. Eventuell empfiehlt dein Tierarzt eine Fütterung mit Nahrungsergänzung, falls die Niereninsuffizienz deines Hundes weiter fortgeschritten ist.

Da dein Tier einen erhöhten Bedarf an Wasser hat, sollte immer genügend zu trinken zur Verfügung stehen, um den Organismus beim Elektrolythaushalt und beim Abbau von schädigenden Stoffen zu unterstützen. 

Welche Hausmittel können helfen?

Es gibt einige Hausmittel aus der Natur, die eine hilfreiche Wirkung bei einer Niereninsuffizienz haben. So kann Ulmenrinde unterstützend wirken, da sie den Magen beruhigt, der bei nierenkranken Tieren oft Probleme bereitet. 

Um den Appetit deines Vierbeiners anzuregen, kannst du etwas Lachsöl in sein Futter geben. Auch Kokosöl trägt bei einer Niereninsuffizienz zum Wohlbefinden bei. Zudem bieten Brennnesselsamen eine gute Unterstützung der Nierenfunktion.

Die beliebte Heilerde ist bei einer Niereninsuffizienz eher nicht geeignet, da ihr hoher Gehalt an Mineralien die geschwächten Nieren überfordern würde. 

Lebenserwartung bei akuter und chronischer Niereninsuffizienz

Zur Lebenserwartung deines Hundes bei einer Niereninsuffizienz lassen sich keine allgemeinen Angaben machen. Sicher ist, dass Stadium 3 und Stadium 4 der Erkrankung das Risiko einer verkürzten Lebenszeit erhöhen. Das gilt vor allem dann, wenn die eingeschränkte Nierenfunktion erst spät erkannt wird. 

Neben dem Stadium der Erkrankung spielen auch das Alter und die Rasse des Hundes bei einer Prognose der Niereninsuffizienz eine entscheidende Rolle. Grundsätzlich kann eine individuell abgestimmte, wirksame Behandlung die Lebenserwartung und -qualität positiv beeinflussen. 

Fazit: Eine Niereninsuffizienz bei Hunden ist zwar nicht heilbar, kann aber mit Medikamenten und einer Nierendiät gut behandelt werden. Besonders wichtig dabei: eine frühzeitige Diagnose und eine entsprechende Therapie. Dann hat dein Hund beste Chancen, um noch viele glückliche Jahre mit dir zu verbringen.

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